Mittwoch, Januar 31, 2007

Dett iss so wie et iss(t)












*Tür auf*
*Rausgehen*
*Tür zu*
*"Woooooooooohoooooo!"*

Zusammenhangslos? Auf jeden Fall, aber wie soll ich Freude sonst darstellen, wenn mich eine Tür von einem Date mit derselbigen trennt? Worauf ich hinaus will? Keine Ahnung, obwohl, sperrt mal eure Lauscherchen weit auf:

Im Grunde geht es uns allen doch viel zu gut. Dem kleinen Jungen mit seinem Lutscher im Mund, der alten Dame auf dem klapprigen Fahrrad und auch dem ärmsten im Ehebund mit Witwe Hartz-IV.

Im Grunde müssten wir uns doch jeden Tag selber auf die Schulter klopfen und uns freuen, dass es uns dermaßen gut geht.

Im Grunde darf man doch über nichts nörgeln, meckern, geschweige denn flaxen, denn unsere Probleme sind doch nur wie ein Alibi bei den schlechten RTL- und SAT.1-Kommissariatssendungen...nenne ich sie mal.

Im Grunde geht es uns durch die schützenden Grundrechte so gut, dass wir es gar nicht mehr mitbekommen.

Im Grunde sind alle Probleme eingeredeter Natur, in anderen Ländern gibt es noch nicht mal eine Natur, dafür aber eine Menge an Problemen.

Im Grunde haben viele andere Individuen weit wichtigere Probleme zu lösen, als solche, ob man jetzt für einen PC mit Internetanschluss GEZ-Geühren zahlen soll. Warum soll ich eigentlich dafür zahlen? Der Fernseher wird doch auch schwarz betrieben, lächerlicher Aufstand, Alibi-Problem gelöst!

Warum soll ich weiterhin nörgeln und mir Probleme einreden, die ich ohne manch anderen gar nicht hätte?
Warum genießt man das Leben nicht einfach so wie es ist?
Warum gibt es solche Begriffe wie Globalisierung und "special assistant concerning executives activities in communication processes"? Ach das Zweite gibts nicht? Dann wirds aber Zeit, neue Probleme braucht die Welt, denn damit verdrängt man elementare Probleme in den Hinterkopf und der ist bei den meisten Menschen hohl, wie eine leere Abstellkammer und wenn sie doch voll ist, dann mit altem Kram...Tugenden, alten Wertvorstellungen und Normen.

Leute in anderen Ländern haben keine Häuser, manche von uns kein iPhone...aber das kommt ja schon im Winter.
Leute in anderen Ländern haben kein Essen, manche von uns haben nicht die 20 Cent um bei BK oder McD auf ein MAXI-MENÜ aufzustocken...tragisch, aber in den Sparbüchsen neben den Kassen kann man gespendete 5-Cent-Stücke aus dem Schlitz fingern: Problem gelöst.

Was dem einem der Reis ist, ist dem anderen ein XXL-Bürgerchen und damit meine ich nicht die übergewichtigen Amerikaner...egal ob U oder Ü, die Amerikaner kennen ja keine Umlaute, diese Trottel.
Habt ihr nach dem langen Text Hunger bekommen? Ja eigentlich nein? Nein eigentlich doch? Doch ja eigentlich? Nein ja eigentlich nein? Egal, ich geh mal Reis kochen...

Samstag, Januar 20, 2007

Orkan olé!

Hätte Kyrill nicht eben Kyrill geheißen, hätte man ihm auch einen Namen verpassen können, der durch ein im deutschen Sprachgebrauch beliebtes Schimpfwort repräsentiert wird.
Was fällt diesem "Orkan" eigentlich ein? Einfach über Deutschland herfallen und einen Saustall zurücklassen; sowas kennt man sonst nur von...Heuschrecken...aus südlicheren Ländern.

Wer ist am Donnerstagabend eigentlich noch Bahn gefahren? Also ich war dabei und ich muss sagen: Klasse! Faszinierend! Atemberaubend! Mir hats wirklich gefallen, ehrlich. Ich meine, wann hat man sonst schonmal die Chance zwei Stunden im Schneckentempo über die Schienen zu heizen? Richtig, nur am achten Wochentag, also nie. Zeit ist Geld und andersrum oder wars doch andersrum? Keine Ahnung, ich bin total verwirrt, denn in Koblenz war Schluss mit lustig. Pünktlich um 19:30 Uhr hat der Zug 130 Miunten nach Mainz einen weiteren Hbf erreicht. Um die Uhrzeit hätte der geneigte "Deutsche-Bahn-Nörgler" schon den Hauptbahnhof von Düsseldorf erreicht, aber Kyrill muss ja wieder rumzicken...

Aus Sicherheitsgründen durfte der Zug Koblenz nicht verlassen, die Fahrgäste wurde auf den kalten und nassen Bahnsteig geworfen, die Schaffner hatten genau so viele Ratschläge für einen wie ein leerer Kartoffelsack - nur ohne Sack eben. Nunja, zum Glück schweist so eine Situation zusammen. Zu dritt stürzt man sich nach einer kurzen Beratung in ein erfolgloses Klischee-Schaffner-Interview

Fahrgast X: "Wie geht es jetzt weiter?"
Schaffner (schaut verdutzt und empört zugleich): "Keine Ahnung."
Fahrgast X: "Fährt der Zug heute noch weiter?"
Schaffner (nervös): "Keine Ahnung."
Fahrgast X: "Fährt der Zug morgen weiter?"
Schaffner (genervt): "Keine Ahnung."

"Keine Ahnung" wird zur Universalantwort - wenn auch zugegeben - verständlicher Weise. Danach geht es ins >>Service<<-Zentrum der DB. Mit Schlangen war in demselbigen zu rechnen, natürlich nicht mit meterlangenAnacondas, eher mit Blindschleichen, aber die saßen auf der anderen Seite des Schalters...alle mit so komischen roten Mützen auf dem Haupt.
Nach einer langen Kurzweile wurde die Frage nach einer Kostenerstattung für ein Hotelzimmer ebenso zurückgeschmettert wie die nach einem Sammeltaxi. Einzig die Fahrkarten konnten für den nächsten Tag gültig geschrieben und die nächstmöglichen Verbindungen ausgedruckt werden. Vielen Dank dafür, aber ob die Züge wirklich fahren wusste niemand, selbst der Interview-Schaffner vom Bahnsteig nicht. Komisch eigentlich, der weiß doch sonst alles!

Nach weiteren Handy-Telefonaten wurde der Dreier getrennt; die Schauspielerin unter uns Dreien machte die Fliege in Richtung Hotel; von der Produktionsfirma gebucht. Wir zwei verbliebenen (Studentin + Student) versuchten glücklos in der Nähe des Hbf ein Hotel zu entern; kentern hätte diesen Vorgang auch gut beschrieben, da es dieser hätte sein müssen, um in den ausgebuchten Hotels ein Zimmer zu bekommen. Aber kennt ihr Freunde? Freunde sind wichtig und hilfreich zugleich. Nach einem Telefonat stand fest: Vom Hbf immer geradeaus bis zu einem Platz. Dort auf einen weiteren Studenten gewartet, der uns in seine WG geleitete. Kontakte zahlen sich eben doch aus, egal wie kurz und woher man sich kennt.

Eine WG wie keine andere: Zwei lustige männliche Studenten mit ausreichend Bier im Kühlschrank und Bier-Rabatt-gewehrende Dönerbude um die Ecke. So verfliegt ein Abend ziemlich schnell zumal sich zwei WG-Freundinnen ebenfalls einnisteten. 6 Menschen also, von Wänden, Fenstern und Arsch...., äh, ich meine Kyrill umgeben. Sehr gut, dachte ich mir.
Der Plan sah übrigens vor um 4.20 Uhr aufzustehen um den ersten ICE um 5.03 Uhr in Richtung Köln zu nehmen. Dumm nur, wenn man erst um 1 Uhr den Weg ins Bett findet und drei Stunden wach herumliegt, da die gegenüberliegende WG Spaß hat, bis 4.00 Uhr morgens Spaß zu haben. Egal, 20 Minuten Schlaf reichen doch locker um einen 21-stündigen Tag zu verkraften!! Alles andere wäre lächerlich.

Im Vollschlaf verlässt man also die WG, und verschwindet im Horizont der Fußgängerzone im Regen, von Kyrill keine Spur, selbst nach mehrmaligem paranoidem Umblicken. Im Hbf angekommen empfing uns ein Gong, den man aus Schulzeiten kennt, nur viel zu laut...fast wie ein dämliches Weckerklingeln. Resultat? Keine Ahnung, ich versteh das Wort nicht, aber was nach etlichen Durchsprecheraussagen herauskam war: 2 1/2 Stunden Wartezeit. Dann, ja dann erreichte Koblenz ein leerer Zug, der nach schätzungsweise 0,000000000002ms VOLL war. Stehplatz ahoi!

In Köln wurde das Duett das Kyrill bezwang getrennt. Nun galt es nur noch die Wartezeit im überfüllten Kölner Hbf in Kauf zu nehmen. Dabei trifft man auch tausende verärgerte und nörgelnde Menschen. Darunter ein Marcel, der jeden Schaffner anpöbelt und jedem (auch mir) sein Leid aufs Auge drückte...auch Fliegenschiss tut im Auge weh.
Solche Leute sind gefundenes Fressen für die Medien, die binnen einer Stunde in Köln vertreten waren. Ob WDR, ARD, RTL, N24 oder news, alle mussten sich in oder vor der Haupthalle des Hbf versammeln, um denselbigen zum Platzen zu bringen. Ein interessanter Schachzug, den selbst Deep Blue oder Fritz nicht verstehen würden.
Nach 85 Minuten Wartezeit war es geschafft, es lag nur noch der Weg nach Düsseldorf vor mir und die 18-Stunden-Tour von Mainz in Richtung Heimatort war schon zu Ende. Mit einem viel zu abrupten Ende und einer zu vorhersehbaren Story. Außerdem war es zu kurz und insgesamt zu dunkel. Auf ein nächstes Mal kann man trotzdem getrost verzichten, nicht wahr Kyrill?

Donnerstag, Januar 18, 2007

Nur ein weiterer Freak im Freak-Königreich

"Hahahahahahahahaha......*schnief*......hahahahahahaha!", ertönt es aus einem Raum mit verschlossener Tür. Dieses perfide und absurde Gelächter zaubert einem den Gesichtsausdruck eines Fragezeichens ins Gesicht und lässt einen zugleich wie einen Eiszapfen aussehen. Counter-Strike-Spieler würden kurz und knapp fragen: wtf? (what the fuck?)

"Egal, rein da du Pfeife!", ertönt es von den billigen Plätzen. Manche wollen also mehr lernen als ich? Ha, ein "Ich-möchte-in-einer-Uni-am-meisten-lernen-Duell"! Das nehme ich an und schmeisse die Tür auf.
Potzblitz! Der Raum ist leer, stockfinster und über den Beamer flimmern abstruse Dinge, die man mit dem Adjektiv "alt" leicht beschreiben kann. Kurz darauf geht das Licht an, der "Leerkörper" steht vor uns und geleitet uns einzeln zu unseren Plätzen, der alte Schleimscheisser. Vor allen Dingen um die Damen kümmert er sich sorgfältig...

Danach schaut man in gemütlich gelangweilter Runde weiter nach vorne auf die Leinwand, während der Beamer sich über den Köpfen der Stukkadenten fast weigert den Bildschirm des Leerkörpers Laptop abzugreifen. Warum? Keine Ahnung, fragt doch den Beamer, man! Ich muss mich hier nicht für alles rechtfertigen und versuche nur alles möglichst objektiv zu beschreiben, zu erläutern, zu verdeutlichen und zu putzen...ach, stimmt, putzen muss ich ja auch noch...narf. Man hat schon nen hartes Leben als Bürgerjournalist (gerne auch mal als "Burgerjournalist" bezeichnet, ist ja klar, Bürger stammt aus dem Englischen, vergleichbar mit Bruger K***). Ständig wird behauptet man würde den Journalismus irgendwann verdrängen und gegen die Qualitätssicherung wirken. Mit solchen Anschuldigungen kann man leben, aber muss man auch?! Handelt es sich bei diesen Anschuldigungen etwa um ein Werturteil, oder um eine Tatsachenbehauptung?! Gegen Werturteile hat man nichts in der Hand, aber wenn es eine falsche Tatsachenbehauptung ist, verklage ich den Journalismus, wenn der nur am Nörgeln ist!

Zurück in den "Raum": Warum soll man für so etwas ab übernächstem Semester 50000 Cent für sechs Monate bezahlen? Jetzt kostet es doch auch nichts, nichts beigebracht zu bekommen. Ab Oktober 07 soll man dann für Zeitverschwendung Geld zahlen? "Genau, Unverschämtheit!", ertönt es von hinten. Da fass ich mir doch an' n' Kopp und frage mich zu Recht: Habe ich laut gedacht? Na wenn schon! Ist doch nur die Wahrheit, die niemand hören will. Im Fachjargon wird so etwas "Alibi-Wissensvermittlung" genannt. Wo ist denn das Geunsheitsamt, wenn man es mal bei Kontrollen braucht?! Aber eines merk ich mir, demnächst behalte ich sowas für mich...gleichzeitig möchte ich mich von mir distanzieren und nicht für die Inhalte dieser Internetseiter verantwortlich gemacht werden. Dass das mein Recht ist, weiss ich. Siehe §50023 GG Abs. 2034 Nr. 4,342387.

Ich muss weg...