Dienstag, Juli 17, 2007

Beim Aufräumen lernen

Draußen scheint die Sonne. Sie erwärmt das Gemisch aus N2 (Stickstoff), O2 (Sauerstoff) und Ar (Argon) im Sommer besonders stark. So steht es zumindest in meinem Biologie-Heft aus Klasse sechs. Verdammt...wie Recht du hast, du liebes Heft. 31 Grad im Schatten sind nur die Bestätigung meiner acht Jahre alten Aufzeichnungen - es hat sich nicht viel verändert. Inzwischen kenne ich aber die gesamte Wahrheit, die mir als Unterstufenschüler noch verwehrt geblieben war: der Treibhauseffekt und eine damit verbundene Klimakatastrophe.

Mehr hat sich aber wirklich nicht verändert. Auch heute hat Columbus noch im Jahre 1492 Amerika entdeckt und Impfstoffe werden immer noch zuerst an Tieren getestet. Jedoch habe ich erst im Nachhinein erfahren, dass Columbus eiskalt behauptete, er habe Indien entdeckt. Nur wegen ihm betitelt man Winnetou und seine Kompagnons als Indianer. Später wurde mir auch erklärt, dass man zur Impfstoffgewinnung die m-RNA des Antikörpers, der vom Tier gebildet wird, herausfiltert, spliced (beschneidet) und dann mit teuren Automaten Antikörper in großen Mengen produzieren kann. Noch vor wenigen Jahren dachte ich, dass man Menschen Antikörper aus Schweine-Blutbahnen spritzt. Hat sich also doch etwas geändert?

Die Religion beweist mal wieder, dass Konservatismus gar nicht so verkehrt ist. Immerhin malen Schüler im Religionsunterricht der Jahrgangsstufe 5 Mandalas aus - Schüler in Jahrgangsstufe 12 beim selben Lehrer auch. Keine Evolution wie die der Darwin-Finken und auch keine Revolution wie 1789 in Paris. Schade eigentlich.

Alle Fakten sind mir beim Aufräumen meiner Schulsachen erneut in den Schoß gefallen und da haben wir den Sinn, den die Ordnung im Zimmer wirklich hat: Wer ein sauberes Zimmer hat ist schlau. Denn wer ein sauberes Zimmer haben will, muss ständig aufräumen und lernt dabei unfreiwillig etwas. Andernfalls könnte man sein Zimmer im Vorfeld sauber halten, aber wer steht schon auf Langeweile?!

Dienstag, Juli 10, 2007

Das ist nicht wirklich passiert!

Düsseldorf. Sommer. Sonntag. Abenddämmerung. Am Rheinufer laufen Spaziergänger auf und ab, die Obdachlosen lassen die Bierflaschen, auf der großen Treppe sitzend, klirren. Überall hört man andere Sprachen. Portugiesisch, Englisch, Japanisch und Holländisch. Doch die deutsche Sprache überschattet alle. "Ich hau dir gleich auf die Fresse!", schreit ein junger Mann - leicht angetrunken, aber nur leicht - einem älteren Herr mit roter Schirmmütze hinterher. Eine Geste später tritt der Laute der Schirmmütze zwischen die Beine. Die Passanten auf der Treppe beruhigen die Situation.

Der Blick über die Schulter schweift vom Geschehen auf der Treppe auf den Rhein ab. Am anderen Ufer wird die Rheinkirmes aufgebaut. Bereits fünf Tage vor Beginn steht die Achterbahn, die Wasserbahn sollte zu diesem Zeitpunkt lieber noch nicht befahren werden - außer von Chuck Norris und seinem Roundhouse-Kick.

Die Träumerei wird von einer Person unterbrochen. Wie immer eigentlich. Ständig wird man aus seinen Träumen gerissen. Tagträumereien kann man nie zu Ende führen. Aber vielleicht würde man ansonsten Situationen wie die folgende verpassen:

Die Person ist ein mittelalter Mann. Sonnenbrille, Jeansjacke, schwarze Hose und Schuhe. Er wirft sich samt aufgeklapptem Handy auf den Boden und beginnt noch im Fallen zu lachen. Er lacht die Leute auf der Treppe an und schreit:"Die Bullen haben gesagt ich solle die Drogenfahndung anrufen...die Bullen...die Drogenfahndung....hahahahahaha!" Er wälzt sich von einer Seite auf die andere und lacht für weitere zehn Sekunden. Danach steht er auf, klappt sein Handy zu und steckt es in die Hosentasche. Danach noch schnell die Sonnenbrille zurechtrücken und ab gehts - aus dem Blickfeld in Richtung Rheinturm. Die Japaner haben alles auf Videokamera, die Holländer haben ihre Zelte schnell abgebaut, die Engländer saufen und die Portugiesen rauchen. Erstere schauen sich alles nochmal an, Zweitere sind weg und die Engländer und Portugiesen haben gar nichts mitbekommen.

Wenn man auf der Treppe nicht mit mehreren Zeugen gesessen hätte, würde man doch glauben, dass es wieder einer dieser verdammten Tagträume war! Abends im Bett kann man immerhin noch ungestört träumen - auf Deutsch und ganz allein.

Sonntag, Juli 01, 2007

Fünfte Jahreszeit

Der Kühlschrank surrt monoton hinter meinen Schultern. Der Laptop steht vor mir - zugeklappt. Dafür finden sich auf dem Schreibtisch verteilte DINA4-Blätter mit schwarzen Buchstaben drauf. Kenner wissen was los ist: es wird gelernt.

Gerade, als sich der Kühlschrank eine Auszeit nimmt und mein stylistisches Hochschul-BRAIN sich von den unwichtigen Träumereien abwendet und auf das Wesentliche schaut, fängt der Säugling der Nachbarn an rumzupöbeln. Wuuääh, wuäääääh. Opa versucht hilferufend das Kind mit Klatschen ruhig zu stellen - wie die Lichtschalter, die auf Klatschen reagieren. *Klatsch*: das Licht geht an. *Klatsch Klatsch*: das Licht geht aus. Vielleicht denkt Opa ja, dass das auch mit Säuglingen geht? In der Werbung wird immerhin viel erzählt.

Als Oma endlich die Hilferufe hört und aus der Küche genervt ruft "WAS DANN????" ist eines klar: Oma hat die Hörgeräte ausgeschaltet und nimmt das Geschrei ihres Enkels gar nicht wahr. Opa klatscht weiter. Vielleicht will er das Kind auch motivieren weiter zu machen, um die Nachbarn an einem Sonntag zu ärgern - mich zum Beispiel...die Sau!

Fenster zu und volle Konzentration in Richtung weißes Papier. Aber das Geschrei des kleinen RACKERS (!) geht nicht weg. "Ist es eigentlich normal, dass man Säuglinge am Sonntag zum Schreien auf den Balkon legt?", will ich fragen und dabei fällt mir auf, dass viele ältere Leute zum Lachen auch ins Ausland fahren. Ob da eine Verbindung besteht? Vermutlich, ja.

Wie verschaffe ich mir Ruhe? Boxen aus dem Fenster hängen und obzönes Gestöhne abspielen? Oder Anit-Kinder-Songs? Alles viel zu einfach. Ich liebe Seiten, auf denen es tausende Sounddateien gibt. "Sounddateien > B > Baby > Geschrei". Aha, da sind wir richtig. "Abspielen?". Bitte. "Volle Lautstärke?". Immer doch.

Jetzt können mich die Vollidioten mal. Hahahaha! Mit den eigenen Waffen die Konkurrenz zu schlagen ist im digitalen Zeitalter ganz einfach. Ich habe auch noch Rülps- und Furzgeräusche gefunden. Amüsante Töne und noch "unverhört". Adieu Nachbar, du Amateur. Extra ein Säugling machen, obwohl es diese Geräusche auch im Internet gibt. Unökonomisch und umständlich.

Nach fünf Minuten schließt die Balkontür. Säugling drin. Opa drin. Oma drin. Kein Geschrei. Kein Klatschen. Oh, stopp. Den Klatschsound habe ich dann auch noch abgespielt, um mir selber zu einem grandiosen Sieg zu gratulieren. Au revoir...

Donnerstag, Juni 28, 2007

Dunkle Zeiten

Was sind es für Zeiten, in denen auf N24 Männer mit Augenbrauen, die längenmäßig jedem Langhaardackel um Längen schlagen, Rotwein trinken, Zigarren rauchen und dabei die Welt des Terrors analysieren?

"Also neben Rom fehlt ja nur noch Berlin als Ziel eines terroristischen Anschlages...lange kann....wird es nicht mehr dauern", ist sich Kollege Augenbraue (Bild oben) sicher. Wie auch? Manche (also Mr. Augenbraue) behaupten, dass in Köln im Sommer 2006 Terroristen am Werk waren. Andere bezeichnen sie als Idioten.

Wem kann man noch glauben schenken in einer Gesellschaft, die von Ausländern abgegebene Pakete um die 20-Kilo-Marke als "Bombenpäcken" abstempeln und die Polizei rufen? Man weiß es nicht. Ich weiß es nicht. Du weißt es nicht und Stoiber weiß gar nichts. Vielleicht weiß es ja Präsident Bush? Der kann dir aber noch nicht mal die Uhrzeit sagen, denn seine Armbanduhr kursiert nach einem "spektakulären" Raub in Albaninen in der wohl größten Online-Verkaufsplattform. Die USA ist sich aber sicher, dass Präsident Bush sie vor dem Bad in der Menge aus Sicherheitsgründen abgenommen hat. Dumm nur, dass geschätzte 100 Videos das Gegenteil beweisen. Mit roten Kreisen, Zeitlupen en masse und special effects. HIER sieht man es, dass die Regierung (nicht) Recht hat.

Schwache Zeiten also, in denen nur noch das Wetter über etliche Miserien hinwegtrösten kann, aber selbst das hat sich in südlichere Gefilde verkrümelt und hinterlässt den Deutschen nur die ein oder andere Träne mit teils grellem Licht und anschließenden Paukenschlägen.


Immerhin hält einer die Stellung: Die wandelnde Knopfleiste Angie MC Merkel. Wer auch sonst, wenn nicht die Miss Mundwinkel 2007 mit DDR-Hintergrund und Liebling der deutschen Mediengesellschaft. Selbst die Bild ist unter Merkel zur Seriösität verkommen, nachdem Kai Diekmann zur seriösen Berichterstattung ausgerufen hat. Danke, Angie! Worüber lacht dann bald die Welt?

Freitag, Juni 22, 2007

Größte Terrorgefahr aller Zeiten in der BRD

Newstime (das Nachrichtenformat der ProSiebenSat.1 Media AG - speziell für ProSieben) berichtet, dass zehn in Deutschland lebende Pakistaner in ihr Heimatland gereist sind, um sich in speziellen Terroristenlagern ausbilden zu lassen. Dies teilten das BKA und Innenminister Schäuble mit. Der Mann, der Deutschland vom Rechtsstatt zum Überwachungs- bzw. Präventistaat umwandeln will und anscheinend schon Opfer von mindestens 200 Anschlägen war - anders sind sein Eifer in dieser Angelegenheit und die damit kontinuierlich in Umlauf gebrachten Terror-Deutschland-Geschichten nicht mehr zu erklären und rechtfertigen.

Wie sagt Kabarettist Volker Pispers über Terroranschläge? "In Deutschland sind doch viel mehr Menschen dadurch umgekommen, weil sie sich von der Bahn überfahren lassen wollten und aufgrund von Hochspannungsleitungsproblemen und damit verbundenen Verspätungen eines natürlichen Todes gestorben sind."

Ein Vorschlag, den man vielleicht überdenken sollte: Einreiseverbot für jeden Pakistaner und Konsorten. Aber das traut sich "moderne" Politik nicht. Ein bisschen Konservatismus hat noch nie geschadet. Stattdessen wurden nur drei der zehn Pakistaner festgenommen, die anderen sieben haben ihr Willkommensgeschenk am Frankfuter Flughafen erhalten - inklusive Terroistenschutzgeld...ähh..Arbeitslosengeld II.

Wie rechts auf dem Bild zu sehen ist, werden deutsche Passagierflugzeuge immer terroristenfreundlicher. In Zukunft wird es in Flugzeugen 58 Sitzplätze (links im Bild), 252 Stehplätze (mittig im Bild) und 1 Terroristenstellplatz mit ausreichend Platz für den Sprengstoffgürtel (rechts im Bild) geben.

Donnerstag, Juni 14, 2007

Was ist der Unterschied zwischen Mensch und Hund?

Der Haushund (Canis lupus familiaris) ist ein Haus-, Heim- und Nutztier aus der Familie der Hundeartigen oder Echten Hunde (Canidae).

Der Der moderne Mensch (Homo sapiens) ist ein Säugetier aus der Ordnung der Primaten (Prmiates).

Der Haushund (wer nennt die Viecher bitteschön Haushund? Außer Wikipedia...) bellt im Gegensatz zum Menschen sein Spiegelbild in jeder Pfütze an. Er ist zu dämlich zu verstehen, dass sein Spiegelbild keine Bedrohung für ihn darstellt und schon gar nicht mit ihm spielen will. Auch Spiegelbilder haben Gefühle, du Töle!

Haushunde benötigen für jede Pfütze mindestens zehn Minuten, bis man sie weiterzerren kann. Zuerst wird gebellt. Dann geschaut. Dann wieder gebellt. Dann um die Pfütze gelaufen. Dann mit den Pfoten ins Wasser und aufs eigene Spiegelbild getreten. Dann wird gegraben - in der matschigen Pfütze.

Der Mensch steht daneben und lacht.

Montag, Juni 11, 2007

Militante AG der nicht-ganz-so-anonymen Paris Hilton-Hasser


Auch ich gehöre dieser AG an, denn ohne sie würde ich SIE nicht in den Medien ertragen. Wenn selbst die öffentlich-rechtlichen über die Dame mit viel Luft im Hirn berichten, bricht wieder ein Stückchen Welt-Intelligenz zusammen.

Vor kurzem wurde mir von einem Promi-Experten - kurze Exkursion: Menschen, die diesem Schein-Beruf nachgehen gehören einfach nur geschlagen - gesteckt, dass Paris Hiltons IQ von Tapete bis Wand reicht. Ungeschminkt sieht sie, von mir liebevoll ES genannt, so aus wie links oben auf dem Bild. Interessant, nicht?

Aber es geht noch besser: Frau Hilton erhält im Land der unbegrenzten Massenmorde Sonderrechte, die selbst für Präsident BuSch absurd erscheinen und das will schon etwas heißen, bei einem Mann, der die Welt als Computer-Strategiespiel sieht und DER Killerspiel-Spieler schlechthin ist. Wie erklärt man jetzt manchem Hänfling/Häftling, dass eine blonde steinreiche Frau nach nur drei Tagen entlassen wird? Nur weil sie Geld hat? Nur weil sie mit Mammy telefoniert und psychologische Probleme schildert? Nur weil sie die Regierung besticht? Nur weil es die Medien wollen? Nur weil sie ständig einen Kopfhörer im Ohr hat und ihr 100-köpfiges Management-Team ihr flüstert, was sie sagen soll, wie sie schauen soll und was sie denken soll?

In Wirklichkeit sah es doch so aus: Nach drei Tagen aus gesundheitlichen Gründen aus dem Knast entlassen zu werden...das schaffen noch nicht mal Vollidioten. Was hat sie bitteschön in der Zelle - dazu noch alleine - angestellt? Immer wieder kopfüber vom Bett springen? Oder gegen die Gitter rennen? Oder mit dem Kopf zuerst auf die Toilette gehen? Das war Lächerlichkeit Nummer eins.
Nummer zwei folgt sofort: Ein Richter und ein Amtsarzt haben Paris Hiltons Gesundheitszustand bestätigt. Dazu muss man nur folgendes sagen: Menschen sind Menschen, Menschen machen Fehler und jeder Mensch hat seinen Preis.
Lächerlichkeit Nummer drei: Paris soll den Rest ihrer 40-tägigen Strafe zuhause mit Fußfessel absitzen. Wenn Frau Hilton einen Schmied kennt...aber naja.

Um ein paar Spekulationen zu kontrastieren möchte ich hier kurz aufzeigen, wie der Aufenthalt im Gefängnis eigentlich hätte ablaufen sollen:

1. Hilton muss für 40 Tage in den Knast. Basta!
2. Hilton gehört in eine "normale" Zelle, mit "Mitbewohnerin".
3. Kein Medium darf während dieser 40 Tage über Paris Hilton berichten.
4. Paris muss die Gemeinschaftsduschen benutzen - nackt hat sie sowieso schon jeder gesehen.
5. Paris muss ihre Zelle zwei Mal täglich putzen, selber essen kochen und selber ihre Wäsche (orange farbener Overall) waschen.
6. Kein Luxus!
7. Kein Kontakt zur Außenwelt!
8. Kein Licht.

Man könnte die Liste noch durch viele Punkte erweitern, aber jeder, der nur ein bisschen Fantasie hat, führt sie kurzerhand selber weiter.

Freitag, Juni 08, 2007

Neulich angesprochen


Manchmal wird man auf Parties von fremden Menschen angesprochen. Manchmal wollen fremde Menschen auf Parties einem fremde Sachen verkaufen. Da man aber lernt, von fremden Leuten keine fremden Sachen zu kaufen, lässt man es brav sein.

Aber eine Gegenfrage wird ja wohl noch erlaubt sein: "Hey du Spacken, hast du auch mal was sinnvolles im Angebot? Zeit z.b.! Zeit in ihrer reinsten Form hätte ich gerne! Nicht etwas, dass sie mich für ein paar Stunden vergessen lässt."
Seine Antwort:"Ach du willst Gras? Sag das doch. Ich hol dir Tony, der hat das Gras."

Was antwortet man auf sowas? "Du Vollidiot. Geh kacken!" etwa? Oder: "Nee, ich wollt eigentlich nur 'nen Döner." Vielleicht auch: pah, bam...als Synonyme für zwei kräftige Faustschläge. Man weiß es nicht. Ich wusste es nicht. Ich habe einfach einen Beinbruch vorgestäuscht und mich ausm Staub gemacht.

Während des langwierigen Heimwegs - ich hatte vergessen, dass mein Bein natürlich nicht gebrochen war - kam mir eine Idee ins Hirn geschlittert, die ich nicht so einfach verwerfen konnte wie die Idee mal Öko-Produkte zu kaufen.

"Wie wäre es, wenn ich in den Handel mit Zeit einsteige?", fragte ich mich. Zeit ist eigentlich unbezahlbar, aber alles in der Welt hat seinen Preis. Man muss es nur richtig vermarkten. Ich rief um 4.38 Uhr morgens meinen Kollegen Jimmy an. Er sprang sofort ins Boot, natürlich nur metaphorisch. Mein Plan: Zeit bei eBay verkaufen.

Das Angebot schrieb ich auf Improvisationsbasis runter:

Sie bieten hier auf exakt fünf Minuten Zeit Ihres kostbaren Lebens.

Fehlt Ihnen am Tag nicht mal die ein oder andere Minute? Ja? Das muss nicht mehr sein! Wenn Sie die Auktion als Höchstbietender abschließen, schicken wir - die Firma TimeShift - Ihnen kostenlos ein Gerät - den TimeShifter -, dass sie nicht mehr missen möchten: eine Zeitmaschine mit räumlicher Zeitwirkungsfunktionalitätsautomatik.

Pro Tag können sie ein Mal - wann immer sie wollen - die Zeit um fünf Minuten zurückdrehen. Dazu müssen Sie lediglich auf den Knopf "Mode" drücken, dann auf "Time" und dann mit den Pfeiltasten die Minuten um die Zahl "fünf" reduzieren. Schon haben Sie fünf Minuten gewonnen!


Selbstverständlich bieten wir auch die Tarfie "1omoyl", "21moyl" und "32moyl" (moyl = minutes of your life) an! "43moyl" und 65 "moyl" werden folgen.

Die Preise entnehmen Sie bitte der unten aufgeführten Preisliste.

"Also ich würde das kaufen und ihr jetzt bitte auch. Hopp, hopp! Einfach bei eBay nach 'TimeShifter' suchen und günstig Zeit sparen.", empfiehlt selbst George W. Bush. "Es ist einfach wunderbar die Iraker fünf Minuten länger am Tag zu belästigen. Hahahaha!....HAHAHAHA!", fügte er hinzu.

Sie sehen, auch Sie benötigen den "TimeShifter". Wer sofort für nur 53, 73 € einen "TimeShifter" ersteht, erhält den "TimeRegulator" kostenlos dazu. Damit ist es möglich das Weltgeschehen für ungeschlagene 0 Sekunden anzuhalten. Ein Druck auf den großen - zental verankerten - roten Klischee-Knopf genügt, versprochen!

Achtet dann einfach mal demnächst auf eBay, liebe Leute!


Freitag, Mai 25, 2007

Einen Tag lang Arschloch

Heute ist Arschlochtag. Warum? Weil ich das sage! 24 Stunden Unverschämtheiten und Dreistigkeiten aus einer Körperöffnung - dem Mund - fließen lassen, um andere Leute auf die wichtigen Dinge im Leben hinzuweisen.

Los gehts an diesem beschissenen - natürlich, könnte ein Arschlochtag schön sein? Sicherlich nicht! - Tag mit Hundi Paule. Zuerst hält man ihm den gestern frisch gekauften Knochen vor die Schnauze, um ihn anschließend auf Brusthöhe zu halten. Das Vieh springt hoch und dabei verpasst man ihm einen Tritt. Hundi fliegt gegen die Zimmertür - TOOR!

Nach dem Verlassen des 12 qm² großen Stadions geht es in den Garten. Moment mal...es ist warm, die Sonne scheint und die Leute schwitzen. Die brauchen unbedingt eine Abkühlung. Das Arschloch lässt nicht lange auf sich warten, zückt den Gartenschlauch und jeder, der vorbeikommt, erhält seine verdienten fünf Liter Eiswasser. Die zielstrebig auf einen zukommenden Leute werden freundlich abgewiesen, mit dem Satz, dass sie sich doch nicht zu bedanken bräuchten...und falls doch, dann nur mit Euronen!

So richtig interessant wird der Tag für ein Arschloch aber erst, wenn es sich an Plätze begibt, auf denen viele Menschen herumwuseln. Damit meine ich keine indischen Basars, sondern eine Universität zum Beispiel. Obwohl so ein Platz voller Inder auch Vorteile hätte. Kühe wehren sich nicht und die Inder versteht man nicht. Naajaa! Also, an der Universität angekommen, stößt man erstmal die in Reih und Glied angeordneten und abgeschlossenen Fahrräder an. Der Hochschulpräsident fragt im Vorbeigehen beiläufig: "Ja is' dän heut scho' Domino-Day?".

Das Arschloch folgt dem Mann durch den Haupteingang und erblickt ein Paradies voller...Leere. Kein Schwein ist da, dass man als Arschloch dafür missbrauchen könnte, sich in seiner eigenen Scheisse zu wälzen. Unmut macht sich breit...zwischen dem Arschloch und der Leere. Bis, ja bis sich die Gänge füllen. Vorlesungsende. "Jetzt geht's los", freut sich Student X. "Worauf du dich verlassen kannst du naives Stück.", antwortet das Arschloch treffend höflich.

Im selben Moment lässt Bauer Alles-Reiter drei Schweine frei. Das Arschloch hat sie bestellt und vorher mit den Nummern eins, zwei und vier versehen. Seit nunmehr zwei Jahren wird nach Schwein Nummer drei gesucht. Amateure!

A pro pos Schwein und Scheisse. Im Sommer nimmt man Gerüche besonders stark war. Selbst ein Arschloch bleibt davon nicht verschont. Am WC eines mit Personen besetzten Zuges wird das Arschloch unfreiwillig an sich selbst erinnert. AM WC, nicht IM. Drinnen wird die Feinstaub-, ich korrigiere, die Dickkotbelastung zu hoch sein. Kein guter Ort für ein Arschloch...ironischer Weise, dessen ist sich selbst das Arschloch bewusst.

Interessant war jedoch, dass der Zugreisende neben dem Arschloch so riecht, als würde er nachts auf dem WC schlafen. Klingt abartig, ist aber so...wirklich. Blöd ist nur, dass das Arschloch ihn damit nicht abziehen kann. "Du riechst ja genau so wie ich!", kommt überhaupt nicht cool, geschweige denn proletenhaft oder dominant rüber. Das Arschloch grübelt, der Passagier daneben stinkt. So hat halt jeder seinen Aufgabenbereich und muss diesen auch erfüllen. Gerade will das Arschloch zum ultimativen Vergeltungsschlag ausholen, da geht der Passagier einfach und steigt am nächsten Halt aus.

Sein Vertreter verbessert die Situation des Arschlochs in keinster Weise. Passagier 152 riecht nach Fahne und winkt mit einer Wodka-Flasche in der Hand. Freak. Dem Arschloch wird es zu bunt und es beginnt mit Phase 1 seiner Entleerung. "Bor, riecht ihr das auch? Der Alki neben mir hat die Hosen voll." - Gelächter. Wäre der Wodka konsumierende Mensch neben dem Arschloch nicht bereits rot im Gesichtselfmeter, würde er es spätestens jetzt werden. Das Arschloch beginnt bereits mit Phase 2. Kurz bevor der Zug erneut hält, rusht das Arschloch zur base, also zum WC, verstopft es, zieht ab, springt aus dem Zug und sieht die Scheisse am Horizont, wie sie mit dem Abendhimmel zu einer Farbe verfließt.

"So ein Arschloch!", kommentiert Hans Wurst das Szenario, dass sich ihm und seinem Kollegen - Axel Schweiß - soeben geboten hat. Das Arschloch ist am Ziel und das nicht nur in einfacher Bedeutung des Wortes. "Steil...!"

Freitag, Mai 11, 2007

Warum bin ich so vergesslich?

Ich weiß es nicht, der Scheiss bringt mich ausm Gleichgewicht. Warum bin ich so vergesslich? Ich weiß es nicht und wenn ich's wüsste, würd ich nich fragen....

Tjaha! So ergeht es nicht nur einem Sprechgesangssänger (lol) namens Nico Suave, sondern auch Euch! Und mir! Und Dir! Und denen da drüben auch! Denen, deren Lebensweise schlicht viel zu krass für Körper und Geist ist. Das sind die Leute, die wissen, dass sie sich ändern müssen und das schon am nächsten Tag...wenn sie es bis dahin nicht wieder vergessen haben! Ihr Leben ist wie ein Kreisverkehr, an dem nur
Einbahnstraßen abzweigen, die aus dieser Richtung nicht befahren werden dürfen.

Ihr wisst was passiert, wenn man zu lange im Kreis fährt? Euch wird schlecht, es geht euch richtig dreckig und alles kotzt euch an - ihr übrigens auch mal die Anderen und die Wassertoilette, yes yo!
Es geht also immer auf der gleichen Umlaufbahn im Kreis umher. Keine gerade Strecke zieht sich bis zum Horizont der Sonne entgegen. Stattdessen bleibt ein Rhythmus, den man eckigen Zirkel nennen kann...oder einfach nur schwul, homo, das Gegenteil von hetero, vom anderen Ufer.

So eine übelst geile Situation nennt sich auch Dilemma. Ohne in die Zukunft schauen zu können, lässt es sich nicht aus dem Weg räumen. Du hast vielleicht deinen Revolver in der Hand, aber der Abzug fehlt - oder der Mumm, den Abzug zu betätigen. Den Mumm, den du mal wieder im Leben zeigen musst, ohne zu wissen was dabei herauskommt. Macht das Sinn? Man weiß es nicht und ich schon gar nicht.

Ist es nicht so, dass alles Vor- und Nachteile hat? Ist es nicht so, dass man sich von anderen Menschen zu Entscheidungen verleiten lässt, nur weil man zu feige ist, es selber in die linke oder rechte Hand zu nehmen? Ist es nicht so, dass man in seinem eigenen Hirn keine objektive Entscheidung fällen kann? Ein Subjekt, das objektiv denken kann, möchte ich mal kennen lernen. Ist es nicht so, dass Entscheidungen die Zukunft prägen und man vor derselben einfach Schiss hat? Angst aus Unwissenheit könnte ein Möchtegern-Pädagoge dazu sagen. Professoren nennen es z.B. so.

Was machst du, wenn du etwas nicht mit voller Willensstärke angefangen hast? Es aufgeben? Und dann? Etwas ähnliches neu beginnen? Und das wieder mit Zweifeln? Wenn ständig gezweifelt wird und alles Vor- und Nachteile hat, kann man schonmal den Überblick verlieren. Du brauchst also Hilfe, aber die Hilfe ist weniger objektiv als Parteiprogramme. Du sprichst mit einer Mauer, die dich zurück drückt, weil sie durch dich Stress verspürt und noch mehr Ängste als du selber hast. Wie lautete gleich einer der bekanntesten Werbespot-Slogans? "Die Mauer muss weg!"

Die Mauer abreißen wird aber schwierig. Es führt kein Weg an ihr vorbei. Zum Glück gibt es noch einen Wachposten vor einer Türe. "Mit ihm du sprechen musst, junger Student.", flüstert Yoda in dein Schweineohr. "Danke, alter Sack!", antwortest du objektiv. "Dein Problem du mit ihm klären musst.", rät mir Yoda weiter. "Alles klar du alte Kackbirne. Dange!", erzähl ich ihm einen vom Pferd. "Tun du es musst. Los, du blasen mir einen, baby.", fordert Yoda, der runzlige Sittenstrolch. Ich setze ihn auf mein Pferd, rufe den Pferdeflüsterer und lasse dem Pferd folgendes zukommen: "REITE die Unke so lange du kannst." Zum Schluss verabschiede ich das grüne Vieh mit einem trockenen "CIAO!" und gehe zum Wachposten...meine Rettung oder mein Verderben.

Dienstag, Mai 01, 2007

Kack die Wand an, alda!

Niemand mag Kirchen. Besonders nicht die Kirchen, die ständig auf sich aufmerksam machen wollen. Ding, Dong...6:59:59. 7:00:00...Däng, Düng...7:00:01. 7:00:02. Da die verwirrenden Zahlenkombinationen die tagesaktuelle Uhrzeit darstellen sollen, darf angenommen werden, dass laute Töne eher unerwünscht sind. Genau so sieht das übrigens der kleine Köter meiner Vermieterin. Wuffiges Getapse über mir, glockiges Getöse weiter weg von mir und Müdigkeit in mir. Ein herrlicher Provinzmorgen!

Auf dem Weg zum BÄcker sehe ich schon aus der Ferne, dass sich die Bäckersfrau mit einer ihr wohl Bekannten unterhält. Als ich den Laden betrete störe ich sie gerade in einem Gelächterregen. Um nicht weiter auf zu fallen stelle ich mich dazu und lache einfach dumm mit. Danach ist es immerhin ruhig und die dämliche Kundin bestellt. Währenddessen halte ich nach meinem Lieblingsfrühstück Ausschau: Zwei herrliche und heute auch helle Schokobrötchen, lecker!

Frau Dämlich bestellt..."eija, isch hätt' gern das Bio-Roggenbrot"...blöde Öko-Schlampe..."dazu nehm isch noch die zwee' Roggebrötsche"...oha, was ein Unterschied du Idiot(in)..."und die beiden"...ihre Augen kreisen in der Nähe der..."Tschokobrötsche'"...CIAO! So einen sinnfreien Bäckerbesuch hatte ich noch nie. Immerhin konnte ich so einen Schwur einlösen. Erst gestern hatte ich mir gesagt: "Wenn du mal einen Bäcker ohne Waren verlässt, verabschiedest du dich mit einem kräftigen 'CIAO!'"

Was macht den Tag besser? Eine lustige Zugfahrt. Von Mainz nach Düsseldorf. Innherhalb von zwei Stunden steigt das Laune-Barometer auf 20°C, vorher wars ja auch Winter bei 0°C, jetzt ist Sommer. Man stelle sich nun vor, dass vor einem zwei OMAs sitzen. OMA1 am Gang lässt OMA2 am Fenster raus. Wahrscheinlich hat OMA2 wieder zu viel Abführmittel gefrühstückt. Jetzt kommt dir im Gang OMA2 entgegen und du musst loslachen und das nicht einfach so: Du lachst über die krümmsten, schiefsten, spitzesten, voneinander weg zeigendsten und bananförmigsten Euter, die du je gesehen hast. Hupen, Titten meine ich...hahahaha! Ich bin vorsichtshalber mal in Deckung gegangen, nachher werde ich noch von einem Euter gestochen und kein Schwein glaubt mir.

Die beiden Schwestern - auf der anderen Seite des Ganges sich befindlich - sollten auf jeden Fall mal nach Monte Carlo fahren und dort im Zirkus auftreten. Zuerst ist die eine zu doof ihre Gummibärchen zu öffnen und die andere zu dämlich ihre M&M's-Packung ordentlich aufzureißen. Ergebnis: M&M's-Gummibärchen-Salat-Buffet auf dem Boden. Mal probieren? Der Schaffner wollte nicht...der weiß halt nicht was gut is'...Idiot! Meine BahnCard und Bankkarte wollte er hingegen schon. So eine Fahrkartenkontrolle ohne ein Wort des Fahrgastes ist bestimmt angenehm, aber ich hatte keine Lust auch nur eine Sekunde auf einen meiner Lieblingssongs zu verzichten: So grün wie die Bäume am Rand der Bahnstrecke, so blau/grau schimmernd wie der Rhein und über die Jahre so gut erhalten, wie die einzelnen aufgereihten Rhein-Burgen hoch auf den Bergen, ist er. Man muss Prioritäten setzen, heißt es doch immer. Bitteschön, da haben Sie eine, lieber Herr Schaffner. Den Süßigkeiten-Salat wollte er trotzdem nicht probieren...Prioritäten-Arsch!

Samstag, April 21, 2007

Wechselabsichten

Geplanter Wechsel nach Gelsenkirchen; Ablösesumme unbekannt; Vertrag läuft im Sommer 2007 aus.

Um Details zu klären treffen sich Wechsler und Manager in der Stammkneipe Fire in the Hole. Bitte leise jetzt, es geht loooooooooooos!

"Tjo, so schauts wohl aus. Im nächsten Semester könnte ich wahrscheinlich zurück nach NRW."
-"Ach, jetzt doch? Steht deine Entscheidung also?"

"Ich denke schon, ja. Im Moment würde ich sofort zusagen."
-"Ohne Bedenken?"

"Zwei, drei, vier Bedenken habe ich natürlich schon, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt, oder wie war dat?"
-"Warum willst du denn überhaupt wechseln? Die Bezahlung in DA stimmt doch, oder etwa nicht? Das Team ist doch großartig."

"Ja, aber Geld alleine macht nicht glücklich. Ohne Familie und alte Freunde ist es echt verdammt hart. Gegen das Team ist nichts zu sagen...jedes Team hat Macken..."
-"Aha, dann liegts also daran, dass du am Ruhrpott hängst?"

"Auch. Schlimmer ist einfach folgende Gewissheit, die jeden Tag erneut hervorgerufen wird: Eine Stadt - ich korrigiere - ein Städtchen in dem du fünf Minuten umherwanderst, ohne eine Menschenseele zu sehen.

Ein Städtchen, in dem ein Hochschul-Campus ist, der ab Donnerstagnachmittag zur Geisterzone wird. Du brauchst dich überhaupt nicht anzuschleichen, um irgendwelche Studenten zu überraschen. Es ist niemand da. Nur die Frösche und Enten im süffigen Tümpel halten die Stellung....vielleicht lieben sie das Landleben....verständlich wäre es. Eine Kröte in der Stadt fühlt sich so unwohl wie ein "Stadtmensch" auf dem Lande, dazu noch in einem fremden.

Ein Städtchen, in dem die älteren Generationen überhand nehmen; vertretend für die gesamte Republik.

Ein Städtchen, in dem man erst ein paar Monate verbracht hat und vorher seine 19 Lenze nie den Heimatort für mehr als zwei Wochen am Stück verlassen hat.

Ein Städtchen, in dem du von bestimmten Punkten zu bestimmten Uhrzeiten zu anderen Punkten genau so lange zu Fuß benötigst, als wenn du Bus fährst (Wartezeit eingerechnet). Absurd, oder? Ist aber so.

Ein Städtchen, in das die Studenten größtenteils von außerhalb kommen. Wenn der Weg zu weit ist, wurde in die Stadt "nebenan" gezogen...jeden Tag in das Städtchen pendeln? Lohnt nicht, alder.

Ein Städtchen, das als Venedig Südhessens bezeichnet wurde...von einer völlig übermotivierten und überdrehten Geographie-Tussi. Sorry, aber etwas LÄCHERLICHERES habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gehört.

Ein Städtchen, dass man aus Düsseldorf erst nach 4 1/2 Stunden mit Deutscher Bahn und RMV erreichen kann...Sonntags ist das übrigens nicht drin.

Ein Städtchen, in dem ein Campus ist, den wohl nur Leute besuchen, die entweder keine andere Wahl haben, in der Nähe wohnen (sehr, sehr unwahrscheinlich und falls doch: ich leide mit euch!) oder einfach nichts anderes gewohnt sind.

Ein Städtchen, in dem der EDEKA seit den frühen 90ern der Generalüberholung in Strukturen des Managements wohl erfolgreich ausgewichen ist.

Ein Städtchen, in dem KEIN Döner schmeckt...dafür kostet er aber 'nen bissl mehr. Gut so!

Ein Städtchen, in das selbst die lEErkräfte von außerhalb kommen...verständlich!

Ein Städtchen, in dem die Dorfjugend die Wahl zwischen zwei Diskotheken *hust, hust, KEUCHhust* hat. Die Wahl zwischen Elend und Verderben kann man fast nur mit der Flucht beantworten.

Ein Städtchen, in dem im Winter selbst die Hauptstraße nicht mehr von den alt eingesessenen Bewohnern gekehrt wird. Das wird im Sommer nachgeholt....JEDEN Tag, versteht sich.

Ein Städtchen, in dem sich ein Campus befindet, an denen Professoren unterrichten die kiffen oder einfach gescheiterte Existenzen sind. Ausnahmen bestätigen die Regel. Zum Glück überwiegen die Ausnahmen."

-"Aha..."

"Verstehst du jetzt, wie ich mich fühle?"
-"Vielleicht, ja....ich denke schon. Aber sag mal....übertreibst du nicht?"

"Vielleicht, wahrscheinlich schon, aber das ändert nichts an der Grundstimmung....an meiner Grundstimmung."
-"Verstehe..."

"Endlich mal jemand, der mich versteht. Sonst heißt es immer: 'Da musste durch...'. Ich kanns nicht mehr hören, alder. Wer nicht hier war, versteht nicht, wovon ich spreche. Natürlich kann man hier leben und es sich gut gehen lassen und natürlich darf man ein Studentenleben nicht mit dem Leben im Hotel Mamma vergleichen, aber ist die Einbildung falsch, dass man im Pott mehr machen kann als in und um Darmstadt?
Ich meine...im Ruhrpott und Umgebung hast du Düsseldorf, Duisburg, Essen, Bochum, Oberhausen, Gelsenkirchen, Dortmund, im weiteren Sinne auch Köln. Selbst wenn man nicht jedes Wochenende in eine andere Stadt fährt...es ist einfach alles vertrauter...alles...."
-"Meinste nicht, dass du dich jetzt im Sommer vielleicht einlebst?"

"Wer weiß....so langsam bin ich überfragt, aber eines gibt mir eine Art Bestätigung: Wenn du am verfickten und verhurten Gleis 16 stehst und in Richtung Hessen fährst....dabei Duisburg und Düsseldorf, ja sogar Köln zurücklassen musst und dir dieses Gefühl die Luft abschnürt - wirklich, die Luft abschnürt und du die Tränen nur dadurch unterdrücken kannst, dass der Zug voller Fahrgäste ist - muss doch etwas schief sein, oder?
Du siehst zwei Gleise weiter die Nummer 18...das Gleis, an dem du erst in zwei, drei, vier oder fünf Wochen wieder ankommen wirst...für eine handvoll Tage, um dann wieder an Gleis 16 zu stehen. Und NEIN, es ist nicht der ALLTAG, der stört, denn von Alltag kann man beim Bahn fahren wahrlich nicht sprechen...nein..."
-"Schlaf nochmal die ein oder andere Nacht drüber Kollege...die Transferbestätigung liegt eh noch nicht vor."

"Wie? Noch nicht?"
-"Nein. Das war das, worüber ich mit dir sprechen wollte...das habe ich jetzt getan. Hau rein, ich fahr jetzt wieder nach Hause...."

Montag, April 02, 2007

Einfach mal frei herumgesponnen

Manchmal, nein, oft ist das Leben schwer. Ach was sag ich, sogar absurd. Oder wie bezeichnet ihr es, wenn ein Student sein Fahrrad von der Uni nach Hause schiebt?! Dämlich? Vielleicht, aber absurd ist es auf jeden Fall! Selbst, wenn das Voderrad einen Platten von einer undimensional hektametrischen Größe aufweist, die selbst den Bullen von Tölz verspeisen würde, nachdem dieser wiederum einen afrikanischen Elefanten verdrückt hat. Lecker!

Nach diesem Gedicht für Feinschmecker folgt eine weitere Tragödie. Vom Umfang könnte man sie mit der Reichweite Chuck Norris' Roundhouse-Kick vergleichen; sie gilt also weltweit.
Es fühlt sich so an, als ob die Welt samt Milchstraße und Pluto auf deinem Kopf Mambo tanzt, zwischendurch einen Walzer einlegt, nur um dann wieder Disco-Fox aufs Parkett zu legen. Bedanken sollte man sich!

Eine Frage: Warum ist der Mensch nie zufrieden? Eigentlich soll man ja niemals nie sagen, aber wenn wir ehrlich sind, passt das Wort perfekt.
Entweder denkt man an die Vergangenheit, empfindet diese für besser und trauert ihr nach. Oder, man wünscht sich einen Tag aus der Zukunft so sehr herbei, dass, wenn er da ist, man ihn schon lange durch einen neuen beim Kamel-Händler eingetauscht hat.

Noch eine Frage: Gehe ich richtig in der Annahme, dass das Leben von Mr. Zwickmühle beherrscht wird? Oh, entschuldigung. In der Zeit des Dänglischen muss ich wohl sagen: Mr Predicament.

Im Grunde hüpft man - wie früher auf dem Schulfhof - von Nummernfeld zu Nummernfeld. Setzt vor die Zahlen jeweils das Wort "Problem" und schon habt ihr eine chronologische Auflistung eurer Probleme. So viel Luxus bietet euch die Realität nicht; sie ordnet die Probleme leider nicht in Kästen an.

Gut gefällt mir hingegen ein jemand, der das Leben locker sieht. Mach aus zwei Zwickmühlen eine, aus Einer machst du Keine und schon hast du Mr. Zwick...Mr Predicament (scheiss Dänglisch!) den Dolch durch die Brustplatte direkt ins teuflisch schwarze Herz gestochen. Gegrillt wird morgen!

Noch was: Der Mensch glaubt in fremden Umgebungen ständig Menschen zu sehen, die er kennt. Die aktuelle NEON-Ausgabe verrät woran dies liegt. Der Mensch hat Angst vor einer neuen Umgebung und bildet sich daher ein, bestimmt Leute in einer fremden Stadt zu kennen.

Einen Vorteil hat dies: Man nimmt seine Umgebung bewusst wahr. In unseren Heimat-Ghetto-Vierteln läuft alles wie ein Film an uns vorbei. Egal, ob es der Geschäft machende Köter von nebenan ist, oder die Taube, die vor deinen Augen auf die Windschutzscheibe kotet. Lecker²!

Zum Abschluss: Wie kann es sein, dass manche Leute lieber sinnvolle Dinge in ihren Blog schreiben, als selbst etwas zu lesen. Manche drücken sich förmlich und frömmlich vor einem Shake-Hand mit einem Buch. Warum? Vielleicht weil einem die Geduld fehlt und der Laptop/Fernseher angenehmere Alternativen sind? Schwachsinn!

Es liegt auf der Hand: Der lesende Teil der Bevölkerung wird vom Computer/Fernseher abgehalten, weil ein Buch eine entsprechende Lesezeit in Anspruch nimmt. Vergleichbar mit der Zeit, die man zum essen benötigt, aber eben viel länger. Logisch? Klar!

P.S.: Kalorien sind die kleinen Tierchen, die sich nachts in unsere Kleidung schleichen und diese enger nähen.

Peace

Dienstag, Februar 27, 2007

Mr. Nobody ist da!

Niemand mag Beamte! Schon gar nicht die Terror-Beamten, die einen durch Korridor 3 zu Schalter 5 schicken, um den dort erhaltenen Passierschein 7 an Schalter 9 im 4. Stock, der durch das 6. Treppenhaus von links zu erreichen ist, abzugeben.
Wenn wir ehrlich sind ist vieles anders und nichts so, wie es die Klischees beschwören. In Wirklichkeit sind wir doch nur alle auf die von Vorurteilen behafteten staatlich Beschäftigten neidisch. Ungemein kurze Arbeitszeiten, kostenloser Parkplatz vor dem Haus, kostenloses Essen in dem sich im Keller befindlichen Restaurant "La Muerte" (ob der Name Rückschlüsse auf die quantitaiv geringschätzig vorhandene Qualität des Restaurants schließen lässt?!) und natürlich - und nicht zu verachten - das Knopfdrücken, dass die nächste Wartenummer in roten Zahlen auf schwarzen Grund auf die große Anzeigetafel bringt.

Man sieht hier eindeutig, dass Beamte viele Vorteile gegenüber anderen Arbeitnehmern haben und daraus resultiert der angesprochene - pure - Neid!
Leider ist es schwierig sich mit Beamten anzulegen, da diese aufgrund ihres immer wiederkehrenden Arbeitsrhythmus in Streitgesprächen zu unflexibel und so spontan wie ein Faultier in der Mittagssonne sind. Noch nicht mal zum Frustabbau können Besuche eines Amts dienen. Beamte reagieren auf Beschimpfungen immer gleich: "Unterlassen Sie solche Aussagen oder ich muss Sie aufgrund meiner mir durch den Staat verliehenden Kraft des Amtes bitten die Tür zu benutzen, die Sie in Korridor 5 direkt neben dem 4. Stock, der neben den von links zu erreichendem 6. Treppenhaus liegt, zu benutzen."
Meine Antwort: "Werden Sie dafür bezahlt, den Bären zu vögeln?"
Während die Augen des Beamten so groß wurden, dass ich sein Gehirn "arbeiten" sehen konnte, verschwand ich, um mich in Korridor 5 wiederzufinden. Ich öffnete die besagte Tür und fand Mr. Nobody...nein, nicht Jackie Chan...ich rede von >>Mr. Nobody<<!

Wer Mr. Nobody ist? Ein Terror-Beamter den niemand mag...aus diesem Fakt erschließt sich übrigens seine gewiefte Namenswahl, wie ihr mir später verriet, nachdem er mich an einem Stuhl gefesselt und den verkümmerten Lichtfokus der vergilbten Schreibtischlampe in Detektiv-Manier pedantisch genau auf mich gerichtet hatte. Ich konnte den Fliegen-Mob sehen, den die Glühbirne auf dem Gewissen hatte...dieses Schwein!

Jeder, der das Amt verlassen möchte, muss sich zuerst Mr. Nobodys Fragen stellen und bis jetzt ist noch niemand aus seinem Büro lebend wieder herausgekommen...
Mr. Nobody begann mich auszunehmen, indem er unausweichliche Fragen stellte: "Warum haben Sie meinen Kollegen gefragt, ob er dafür bezahlt wird.."
"Hab ich nicht.", antwortete ich - flexibel wie ich bin.
"Na wenn das so ist", brummelte er in seinen nicht vorhandenen grauen Bart, "lasse ich sie unter einer Bedingung frei."
"Die da wäre?", fragte ich ihn mit einem Blick, der nur eine Antwort nach sich ziehen konnte.
"Wären Sie so freundlich mir Passierschein 8 aus Korridor 3, Gebäude 5, Stockwerk 2, Treppenhaus 9, welches sich direkt rechts vom linksgelegenen 6. Treppenhaus befindet, zu holen?"

Wie lautete meine Antwort? >>"Werden Sie dafür bezahlt, den Bären zu vögeln?"<<

Ich meine, wie bestellt solch eine harte und coole Sau wie Mr. Nobody ein McDonalds-Menü? Ich hätte gerne den sich links oben befindlichen Burger, direkt neben Burger 3 und über Burger 6, bzw. zwischen Burger 2 und Burger 4, den man zum relativ günstigsten Preis erhält, wenn man ihn in Kombination mit den sich unten rechts - westlich von den Cola-Bechern - befindlichen Pommes Frites erwirbt. Natürlich Hand in Hand mit der sich östlich davon abgebildeten Coca Cola.

Wie lautet die Antwort des McDonalds-Verkäufers? >>"Werd Du bezahlt Bär zu vögel?"<<

Also wenn sich selbst der Pförtner eines Amts - Mr. Nobody in unserem Fall - so etwas gefallen lassen muss, kann ich doch auf Beamten-Neid verzichten...diese Bärenv....naja, lassen wir das!

Sonntag, Februar 11, 2007

honour and pride

"Vergiss doch einmal deinen Stolz!"
Schon tausend Mal gehört und nie verstanden, oder doch?! Also ich nicht, die Schlauen unter euch sicherlich, aber darum gehts einmal nicht.

Stolz ist das Gefühl einer großen Zufriedenheit mit sich selbst - aha! Kurze Frage in die Runde: Kennt irgendjemand einen Menschen dem das Gefühl einer großen Zufriedenheit mit sich selbst aus dem Allerwertesten fließt? Also ich nicht, die Schlauen unter euch sicherlich, aber darum...naja.

Im Gegensatz zum Stolz ist honour - die Ehre - schizophren genug. Die äußere Ehre steht draußen vor der Tür, die Innere schlummert im warmen Inneren. Leider klopft die Äußere pro Tag ziemlich genau 1003 Mal an die Tür und will hinein. Wer ihr 1003 Mal die Tür öffnet hat im Leben schon verloren. Leben? Ja, genau hierum gehts doch. Die Ehre - die Achtungswürdigkeit einer Person – ist für das Verhalten eines Menschen im Leben ausschlaggebend.

Die Menschen, deren innere Ehre die Äußere immer hineinlässt, sind überangepasst. Sie sind ständig darauf bedacht welche Reaktionen ihr Verhalten bei anderen Mitgliedern der Gesellschaft hervorrufen könnte. Die andere Sorte Mensch hat eine Panzertür zwischen äußerer und innerer Ehre. Ihnen ist alles egal und sie lassen sich nicht von ihrem Ziel abbringen, selbst wenn sie dadurch ständig austeilen und niemals einstecken wollen.

Unterstützt wird diese thematisch bedingte Symptomatik durch – hier wären wir wieder beim Ausgangspunkt meines Gedankenansatzes - Kollege Stolz. Etwas nicht zugeben zu wollen, weil man fürchtet im Ansehen anderer zu sinken und nicht wie Kollege Vollidiot dastehen zu wollen. Genau so etwas nennt man Stolz! Oder liegt es doch an der äußeren Ehre eines Menschen, derer er sich nicht entledigen kann und deshalb den Stolz als „Trenn-Tür“ zwischen äußerer und innerer Ehre eingeführt hat? Man, fast so gut wie Columbo! Wenn das mal kein Volltreffer in Sachen pädagogisch betrachteter menschlicher Verhaltensweisenforschung war. Gefundene Neologismen sind übrigens vom Austausch ausgeschlossen, da reduziert.

Samstag, Februar 03, 2007

Ich geh mal einkaufen, ne'

Um die Sache direkt am Anfang klarzustellen: Sich Samstags in einer eindeutig dem weiblichen Teil der Bevölkerung zugeschriebenen Disziplin zu versuchen, endet doch immer mit dem Schwenken der weissen Fahne, purer Resignation, nervtötendem Wahnsinn oder dem Vergessen des auf der Festplatte im Kopf abgespeicherten Einkaufzettels.
Auf jeden Fall sind das doch alles Dinge die auf mich zutreffen und meine Lieblingsdisziplinchen sind. Also, ab gehts' Rüdiger...äh...Volker...geht schon los mit der Fragmentierung meiner Platte...

Zuerst muss man sich natürlich - bevor man sich in den Kampf stürzt - ausrüsten: Einkaufstasche, Einkaufswagenchip und gaaanz wichtig: Geld. Das wars schon! War ja einfach!
Damit ausgerüstet gehts ab zum Laden deiner Wahl, wo man von blau auf gelb, rot-blau auf weiss oder einfach einem hässlich verzierten "A" begrüßt über dem Eingang begrüßt wird.

Jetzt heißt es: Zück deinen Chip, steck ihn in die vorgesehene Öffnung und schließe sie...schließe sie...schließe sie...maaan, wieso geht das denn nicht? Nach kurzer Orientierungsphase mach ich es einfach genau wie die Oma neben mir, dir mir einen heissen Tipp aufgezwungen hat: "Einmal kräftig gegenhauen, junger Mann!"
Pah, die hat auch noch recht! Nach der ersten Demütigung gehts ab in die Gemüseabteilung, wo zwei Alibi-Bananen gekauft werden. Zwei matschig frische Bananen in der Hand haltend fällt mir der Radiosender auf, der mir aus den Boxen in die Ohren springt;
Ich höre nur: "Herzlich willkommen zu Radio AbCxY, mein Name ist Thorsten Stender/Ständer."
Oha, mein Gehirn fängt an zu arbeiten und fragt meinen Verstand, ob ich wirklich im richtigen Laden bin. Zum Glück setzt mein Verstand sein Veto-Recht gegen die Idee des Gehirns ein den Laden direkt wieder zu verlassen.

Weiter zu den Getränken, zum Metzger, in die Tiefkühlabteilung und natürlich auchh in die Abteilung, wo immer so viel abgepacktes Brot und son' Zeug liegt...wie mag diese Abteilung bloß heißen? Verpacktes-Brot-Abteilung? Packbrot-Abteilung? Überall hängen Schilder mit dem jeweiligen Abteilungsnamen zur Orientierung, nur bei den Broten nicht, warum wohl? Als hilfsbereiter Mensch zücke ich ein DINA1-Blatt, meinen schwarzen Edding und schreibe auf das Schild: "Tütenbrot!" Hah, der Name gefällt mir.
Schnell noch die Blicke der alten Leute, die mich wohl schon ständig verfolgt haben, erwidert und das Rennen gegen die 44-jährige Hausfrau in der letzten Kurve vor der Kasse durch einen kleinen Schubser gewonnen. HA HA HA!, die wollte sich doch eh schon immer in Snickers und co. wälzen, oder? Sie behauptete auf Anfrage zwar grimmig "N E I N !", aber ich bin mir sicher, dass das eine Lüge war. Erwischt, madame!

Nun dann also schnell die erbeuteten Waren auf das Kassenband gepfeffert, den auferlegten Begrüßungsblick der Kassiererin mit einer fröhlichen Trauermiene konfrontiert, 19, 3999999 € gezahlt und die Sachen sicher in den Einkaufstaschen vergraben. Bananen, Fleisch, Tiefkühlkost, Milch, Toastbrot, Haxe, Putzeimer, Blumenerde, Fernseher, Ambus, Klavier und Tresor...oha, ob die Bananen ganz unten noch ganz sind?
Den matschigen Geräuschen nach zu beurteilen: JA! Alles im Lack! Puh...

Mit erhobenem Haupt kann ich das Jagdparadies verlassen, den Einkaufswagen parken, nachdem man 100000 Mal die Frage beantworten musste, ob man einen CHIP oder einen €uro im Schlitz stecken hat. Da frage ich mich jedes Mal: Welcher Schlitz zur Hölle? Ich versteh die Leute manchmal nicht.
Draußen steht immer noch die Oma vom Anfang und schafft es nicht ihren Einkaufswagen anzuketten. Hah, das ist doch meine Chance!
"Einfach den Wagen reinschieben und gehen, alte Frau!"

Mittwoch, Januar 31, 2007

Dett iss so wie et iss(t)












*Tür auf*
*Rausgehen*
*Tür zu*
*"Woooooooooohoooooo!"*

Zusammenhangslos? Auf jeden Fall, aber wie soll ich Freude sonst darstellen, wenn mich eine Tür von einem Date mit derselbigen trennt? Worauf ich hinaus will? Keine Ahnung, obwohl, sperrt mal eure Lauscherchen weit auf:

Im Grunde geht es uns allen doch viel zu gut. Dem kleinen Jungen mit seinem Lutscher im Mund, der alten Dame auf dem klapprigen Fahrrad und auch dem ärmsten im Ehebund mit Witwe Hartz-IV.

Im Grunde müssten wir uns doch jeden Tag selber auf die Schulter klopfen und uns freuen, dass es uns dermaßen gut geht.

Im Grunde darf man doch über nichts nörgeln, meckern, geschweige denn flaxen, denn unsere Probleme sind doch nur wie ein Alibi bei den schlechten RTL- und SAT.1-Kommissariatssendungen...nenne ich sie mal.

Im Grunde geht es uns durch die schützenden Grundrechte so gut, dass wir es gar nicht mehr mitbekommen.

Im Grunde sind alle Probleme eingeredeter Natur, in anderen Ländern gibt es noch nicht mal eine Natur, dafür aber eine Menge an Problemen.

Im Grunde haben viele andere Individuen weit wichtigere Probleme zu lösen, als solche, ob man jetzt für einen PC mit Internetanschluss GEZ-Geühren zahlen soll. Warum soll ich eigentlich dafür zahlen? Der Fernseher wird doch auch schwarz betrieben, lächerlicher Aufstand, Alibi-Problem gelöst!

Warum soll ich weiterhin nörgeln und mir Probleme einreden, die ich ohne manch anderen gar nicht hätte?
Warum genießt man das Leben nicht einfach so wie es ist?
Warum gibt es solche Begriffe wie Globalisierung und "special assistant concerning executives activities in communication processes"? Ach das Zweite gibts nicht? Dann wirds aber Zeit, neue Probleme braucht die Welt, denn damit verdrängt man elementare Probleme in den Hinterkopf und der ist bei den meisten Menschen hohl, wie eine leere Abstellkammer und wenn sie doch voll ist, dann mit altem Kram...Tugenden, alten Wertvorstellungen und Normen.

Leute in anderen Ländern haben keine Häuser, manche von uns kein iPhone...aber das kommt ja schon im Winter.
Leute in anderen Ländern haben kein Essen, manche von uns haben nicht die 20 Cent um bei BK oder McD auf ein MAXI-MENÜ aufzustocken...tragisch, aber in den Sparbüchsen neben den Kassen kann man gespendete 5-Cent-Stücke aus dem Schlitz fingern: Problem gelöst.

Was dem einem der Reis ist, ist dem anderen ein XXL-Bürgerchen und damit meine ich nicht die übergewichtigen Amerikaner...egal ob U oder Ü, die Amerikaner kennen ja keine Umlaute, diese Trottel.
Habt ihr nach dem langen Text Hunger bekommen? Ja eigentlich nein? Nein eigentlich doch? Doch ja eigentlich? Nein ja eigentlich nein? Egal, ich geh mal Reis kochen...

Samstag, Januar 20, 2007

Orkan olé!

Hätte Kyrill nicht eben Kyrill geheißen, hätte man ihm auch einen Namen verpassen können, der durch ein im deutschen Sprachgebrauch beliebtes Schimpfwort repräsentiert wird.
Was fällt diesem "Orkan" eigentlich ein? Einfach über Deutschland herfallen und einen Saustall zurücklassen; sowas kennt man sonst nur von...Heuschrecken...aus südlicheren Ländern.

Wer ist am Donnerstagabend eigentlich noch Bahn gefahren? Also ich war dabei und ich muss sagen: Klasse! Faszinierend! Atemberaubend! Mir hats wirklich gefallen, ehrlich. Ich meine, wann hat man sonst schonmal die Chance zwei Stunden im Schneckentempo über die Schienen zu heizen? Richtig, nur am achten Wochentag, also nie. Zeit ist Geld und andersrum oder wars doch andersrum? Keine Ahnung, ich bin total verwirrt, denn in Koblenz war Schluss mit lustig. Pünktlich um 19:30 Uhr hat der Zug 130 Miunten nach Mainz einen weiteren Hbf erreicht. Um die Uhrzeit hätte der geneigte "Deutsche-Bahn-Nörgler" schon den Hauptbahnhof von Düsseldorf erreicht, aber Kyrill muss ja wieder rumzicken...

Aus Sicherheitsgründen durfte der Zug Koblenz nicht verlassen, die Fahrgäste wurde auf den kalten und nassen Bahnsteig geworfen, die Schaffner hatten genau so viele Ratschläge für einen wie ein leerer Kartoffelsack - nur ohne Sack eben. Nunja, zum Glück schweist so eine Situation zusammen. Zu dritt stürzt man sich nach einer kurzen Beratung in ein erfolgloses Klischee-Schaffner-Interview

Fahrgast X: "Wie geht es jetzt weiter?"
Schaffner (schaut verdutzt und empört zugleich): "Keine Ahnung."
Fahrgast X: "Fährt der Zug heute noch weiter?"
Schaffner (nervös): "Keine Ahnung."
Fahrgast X: "Fährt der Zug morgen weiter?"
Schaffner (genervt): "Keine Ahnung."

"Keine Ahnung" wird zur Universalantwort - wenn auch zugegeben - verständlicher Weise. Danach geht es ins >>Service<<-Zentrum der DB. Mit Schlangen war in demselbigen zu rechnen, natürlich nicht mit meterlangenAnacondas, eher mit Blindschleichen, aber die saßen auf der anderen Seite des Schalters...alle mit so komischen roten Mützen auf dem Haupt.
Nach einer langen Kurzweile wurde die Frage nach einer Kostenerstattung für ein Hotelzimmer ebenso zurückgeschmettert wie die nach einem Sammeltaxi. Einzig die Fahrkarten konnten für den nächsten Tag gültig geschrieben und die nächstmöglichen Verbindungen ausgedruckt werden. Vielen Dank dafür, aber ob die Züge wirklich fahren wusste niemand, selbst der Interview-Schaffner vom Bahnsteig nicht. Komisch eigentlich, der weiß doch sonst alles!

Nach weiteren Handy-Telefonaten wurde der Dreier getrennt; die Schauspielerin unter uns Dreien machte die Fliege in Richtung Hotel; von der Produktionsfirma gebucht. Wir zwei verbliebenen (Studentin + Student) versuchten glücklos in der Nähe des Hbf ein Hotel zu entern; kentern hätte diesen Vorgang auch gut beschrieben, da es dieser hätte sein müssen, um in den ausgebuchten Hotels ein Zimmer zu bekommen. Aber kennt ihr Freunde? Freunde sind wichtig und hilfreich zugleich. Nach einem Telefonat stand fest: Vom Hbf immer geradeaus bis zu einem Platz. Dort auf einen weiteren Studenten gewartet, der uns in seine WG geleitete. Kontakte zahlen sich eben doch aus, egal wie kurz und woher man sich kennt.

Eine WG wie keine andere: Zwei lustige männliche Studenten mit ausreichend Bier im Kühlschrank und Bier-Rabatt-gewehrende Dönerbude um die Ecke. So verfliegt ein Abend ziemlich schnell zumal sich zwei WG-Freundinnen ebenfalls einnisteten. 6 Menschen also, von Wänden, Fenstern und Arsch...., äh, ich meine Kyrill umgeben. Sehr gut, dachte ich mir.
Der Plan sah übrigens vor um 4.20 Uhr aufzustehen um den ersten ICE um 5.03 Uhr in Richtung Köln zu nehmen. Dumm nur, wenn man erst um 1 Uhr den Weg ins Bett findet und drei Stunden wach herumliegt, da die gegenüberliegende WG Spaß hat, bis 4.00 Uhr morgens Spaß zu haben. Egal, 20 Minuten Schlaf reichen doch locker um einen 21-stündigen Tag zu verkraften!! Alles andere wäre lächerlich.

Im Vollschlaf verlässt man also die WG, und verschwindet im Horizont der Fußgängerzone im Regen, von Kyrill keine Spur, selbst nach mehrmaligem paranoidem Umblicken. Im Hbf angekommen empfing uns ein Gong, den man aus Schulzeiten kennt, nur viel zu laut...fast wie ein dämliches Weckerklingeln. Resultat? Keine Ahnung, ich versteh das Wort nicht, aber was nach etlichen Durchsprecheraussagen herauskam war: 2 1/2 Stunden Wartezeit. Dann, ja dann erreichte Koblenz ein leerer Zug, der nach schätzungsweise 0,000000000002ms VOLL war. Stehplatz ahoi!

In Köln wurde das Duett das Kyrill bezwang getrennt. Nun galt es nur noch die Wartezeit im überfüllten Kölner Hbf in Kauf zu nehmen. Dabei trifft man auch tausende verärgerte und nörgelnde Menschen. Darunter ein Marcel, der jeden Schaffner anpöbelt und jedem (auch mir) sein Leid aufs Auge drückte...auch Fliegenschiss tut im Auge weh.
Solche Leute sind gefundenes Fressen für die Medien, die binnen einer Stunde in Köln vertreten waren. Ob WDR, ARD, RTL, N24 oder news, alle mussten sich in oder vor der Haupthalle des Hbf versammeln, um denselbigen zum Platzen zu bringen. Ein interessanter Schachzug, den selbst Deep Blue oder Fritz nicht verstehen würden.
Nach 85 Minuten Wartezeit war es geschafft, es lag nur noch der Weg nach Düsseldorf vor mir und die 18-Stunden-Tour von Mainz in Richtung Heimatort war schon zu Ende. Mit einem viel zu abrupten Ende und einer zu vorhersehbaren Story. Außerdem war es zu kurz und insgesamt zu dunkel. Auf ein nächstes Mal kann man trotzdem getrost verzichten, nicht wahr Kyrill?

Donnerstag, Januar 18, 2007

Nur ein weiterer Freak im Freak-Königreich

"Hahahahahahahahaha......*schnief*......hahahahahahaha!", ertönt es aus einem Raum mit verschlossener Tür. Dieses perfide und absurde Gelächter zaubert einem den Gesichtsausdruck eines Fragezeichens ins Gesicht und lässt einen zugleich wie einen Eiszapfen aussehen. Counter-Strike-Spieler würden kurz und knapp fragen: wtf? (what the fuck?)

"Egal, rein da du Pfeife!", ertönt es von den billigen Plätzen. Manche wollen also mehr lernen als ich? Ha, ein "Ich-möchte-in-einer-Uni-am-meisten-lernen-Duell"! Das nehme ich an und schmeisse die Tür auf.
Potzblitz! Der Raum ist leer, stockfinster und über den Beamer flimmern abstruse Dinge, die man mit dem Adjektiv "alt" leicht beschreiben kann. Kurz darauf geht das Licht an, der "Leerkörper" steht vor uns und geleitet uns einzeln zu unseren Plätzen, der alte Schleimscheisser. Vor allen Dingen um die Damen kümmert er sich sorgfältig...

Danach schaut man in gemütlich gelangweilter Runde weiter nach vorne auf die Leinwand, während der Beamer sich über den Köpfen der Stukkadenten fast weigert den Bildschirm des Leerkörpers Laptop abzugreifen. Warum? Keine Ahnung, fragt doch den Beamer, man! Ich muss mich hier nicht für alles rechtfertigen und versuche nur alles möglichst objektiv zu beschreiben, zu erläutern, zu verdeutlichen und zu putzen...ach, stimmt, putzen muss ich ja auch noch...narf. Man hat schon nen hartes Leben als Bürgerjournalist (gerne auch mal als "Burgerjournalist" bezeichnet, ist ja klar, Bürger stammt aus dem Englischen, vergleichbar mit Bruger K***). Ständig wird behauptet man würde den Journalismus irgendwann verdrängen und gegen die Qualitätssicherung wirken. Mit solchen Anschuldigungen kann man leben, aber muss man auch?! Handelt es sich bei diesen Anschuldigungen etwa um ein Werturteil, oder um eine Tatsachenbehauptung?! Gegen Werturteile hat man nichts in der Hand, aber wenn es eine falsche Tatsachenbehauptung ist, verklage ich den Journalismus, wenn der nur am Nörgeln ist!

Zurück in den "Raum": Warum soll man für so etwas ab übernächstem Semester 50000 Cent für sechs Monate bezahlen? Jetzt kostet es doch auch nichts, nichts beigebracht zu bekommen. Ab Oktober 07 soll man dann für Zeitverschwendung Geld zahlen? "Genau, Unverschämtheit!", ertönt es von hinten. Da fass ich mir doch an' n' Kopp und frage mich zu Recht: Habe ich laut gedacht? Na wenn schon! Ist doch nur die Wahrheit, die niemand hören will. Im Fachjargon wird so etwas "Alibi-Wissensvermittlung" genannt. Wo ist denn das Geunsheitsamt, wenn man es mal bei Kontrollen braucht?! Aber eines merk ich mir, demnächst behalte ich sowas für mich...gleichzeitig möchte ich mich von mir distanzieren und nicht für die Inhalte dieser Internetseiter verantwortlich gemacht werden. Dass das mein Recht ist, weiss ich. Siehe §50023 GG Abs. 2034 Nr. 4,342387.

Ich muss weg...